Vorbildlicher Umgang mit Grund und Boden

Bürohaus Frick, Röthis, 2001

Auf den alten Sockelmauern eines Stalles wurde 2001 die Kanzlei der Steuerberatergemeinschaft Frick & Frick errichtet. Der alte Stall war fast gleich hoch und über dem Sockelgeschoss, ein völlig mit Holz umschlossener Kubus. Im Stall war eine kleine Schindlerwerkstatt untergebracht.


Die genaue Analyse dieser Situation definierte den Entwurf nachhaltig. Entscheidend dabei ist die Ökologie und Nachhaltigkeit im Umgang mit Grund und Boden sowie mit Energie. Das Haus funktioniert als Passivhaus mit jeweils einem, pro Geschoss angeordneten Lüftungsgerät mit integrierter Wärmepumpe und Wärmerückgewinnung ohne zusätzliche Heizung.

Die ansonsten in Wohngebäuden verwendeten Lüftungsgeräte bewirken auch im Sommer durch den Erdkollektor angenehme Temperaturen bis max. 26°C. Dazu war jedoch eine vollständig schließbare, außenanliegende Abschottung notwendig. Dieser Forderung wurde in Anlehnung an den alten verschlossenen Stadel mit den aufklappbaren Sonnenschutzelementen nachgekommen. So verändert sich das Gebäude über den Tagesverlauf mit der Nutzung.

publiziert in

Baumeister 10/2002 (D)
db deutsche bauzeitung 1/04
Solares Bauen / Birkhäuser 2003 d'Architectures N° 130-2003 (F)
konstruktiv N°248 - 2005
L'architecture ecologique du Vorarlberg, 2009 Fassaden aus Holz / porHolz Austria
VN Magazin 2003 (A)

prämiert mit der Silbermedaille beim Award "Luigi Cosenza 2004“

Vinothek in dem denkmalgeschützten "Peterhaus"

Vinothek Stöger, Röthis, 2001

Aufgabe war es, in dem denkmalgeschützten "Peterhaus" eine Vinothek mit Verköstigungsmöglichkeit (Vineria) unterzubringen. Eine gleichsam ideale Nutzung für das ehemalige, in sehr schlechtem Zustand befindliche Wohnhaus. Das Haus, in unmittelbarer Nähe zur Kirche, besteht aus einem mittelalterlichen Gewölbekeller aus dem 13. Jhdt. und einem darauf sitzenden ca. 200 Jahre alten Wohnhaus aus Holz. Vermutlich geht das Haus auf das Handwerk von durchreisenden Schweizer Zimmerleuten zurück. Im frühen 20. Jhdt. wurde ein Anbau angefügt, worin die bis dahin fehlenden sanitären Einrichtungen untergebracht waren.

Aus dieser Logik der Entstehung wurde das denkmalpflegerische Konzept entwickelt. Das Haus, in dem bis dato keine gravierenden Veränderungen passiert sind, wurde in seiner originären Raum-in-Raum-Struktur belassen. Der unsensibel, verunklärende Anbau wurde entfernt, sodass die ursprüngliche Traufenkante wieder Abschluss des Hauses war. Die fehlende Infrastruktur für die neue Nutzung (Heizung, Küche, WC) wurde in einem neuen Anbau vorgesehen, der bewusst formale Affinitäten zum Haus sucht, auf seine Eigenständigkeit verzichtet und als das erscheint was er ist - ein Anbau.